Viele Arbeitsaufträge sind ohne eine Anzahlung durch den Auftraggeber gar nicht umsetzbar. Ein Beispiel: Wer ein Haus bauen lassen möchte, geht für gewöhnlich in Vorleistung. Mit dieser Anzahlung kann das Bauunternehmen als Auftragnehmer zum Beispiel Material- und Lohnkosten für den Bau decken. Für den Bauherren ist die Anzahlung aber immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Denn was ist, wenn der Hausbau nicht zufriedenstellend ausgeführt wird oder das Bauunternehmen während der Bauphase in Insolvenz geht? Um in diesen Fällen die bereits gezahlte Anzahlung rückerstattet zu bekommen, sollte sich der Auftraggeber vorher in Form einer Anzahlungsbürgschaft absichern.
Welche Vorteile bietet eine Anzahlungsbürgschaft für Auftraggeber und Auftragnehmer?
Die Anzahlungsbürgschaft ist sowohl für den Auftraggeber als auch für den Auftragnehmer sinnvoll. Sie bietet folgende Vorteile:
- Der Auftraggeber als Gläubiger kann sich bei Problemen darauf verlassen, die Vorauszahlung zurückzuerhalten.
- Der Auftragnehmer als Schuldner wird in der Regel eine Anzahlung nur dann erhalten, wenn er dem Auftraggeber entsprechende Sicherheiten, hier in der Form einer Anzahlungsbürgschaft, bietet. Das bedeutet: Inzwischen ist eine Anzahlungsbürgschaft oftmals eine Grundvoraussetzung, die von Auftraggebern für den Vertragsabschluss gefordert wird.
Empfehlenswert: Anzahlungsbürgschaften bei Versicherungsgesellschaften
Zwar können Anzahlungsbürgschaften auch bei Banken abgeschlossen werden. Bürgschaften bei Kautionsversicherern sind aus folgenden Gründen jedoch meist die kostengünstigere und unkompliziertere Alternative.
- Bei Versicherungsgesellschaften entfallen meist umfangreiche Risikoprüfungen. Zudem können die Anzahlungsbürgschaften komfortabel online über deren Website beantragt werden.
- Versicherungsbeiträge werden verständlich und zeitnah berechnet.
- Die Jahresgebühr umfasst in der Regel sämtliche Kosten. Es fallen somit keine zusätzlichen Ausgaben an.
- Die zu stellenden Sicherheiten können sehr niedrig sein oder auch komplett entfallen.
- Der finanzielle Spielraum des Unternehmens bleibt unberührt, da der Kreditrahmen bei der Bank durch die Bürgschaftsversicherung nicht belastet wird.
Schon gewusst?
Die zu stellenden Sicherheiten an den Versicherer sind umso niedriger,
- je besser die Bonität des Versicherungsnehmers ist.
- je geringer der Bürgschaftsrahmen ist.
- je kleiner die größtmögliche Einzelbürgschaft des Bürgschaftsrahmens ist.
Worauf Auftragnehmer beim Abschluss einer Anzahlungsbürgschaft achten sollten
Im Versicherungsschein, den der Auftragnehmer mit der Versicherungsgesellschaft abschließt, gibt es Angaben zur größtmöglichen Einzelbürgschaft und zum insgesamt zur Verfügung stehenden Bürgschaftsrahmen. Der Auftragnehmer sollte also darauf achten, dass er einem Auftraggeber nur eine Bürgschaft in Aussicht stellt, die den Angaben im Versicherungsschein gerecht wird.
Sollte es dazu kommen, dass der Versicherer dem Auftraggeber die Anzahlung zurückerstatten muss, sind die Schulden für den Auftragnehmer nicht aus der Welt. Vielmehr muss der Auftragnehmer nun der Versicherung statt dem Auftraggeber den exakten Betrag erstatten.
Passende Bürgschaftslösungen dank Beratung und Angebotsvergleichen
Eine Anzahlungsbürgschaft bietet dem Auftragnehmer im Ernstfall nicht nur eine gewisse finanzielle Entlastung, sondern kann auch relativ günstig abgeschlossen werden. Um eine optimale Lösung zu erhalten, sollte ein Fachmann konsultiert werden, der unter anderem einen umfassenden Vergleich aller in Frage kommender Angebote durchführt. Gerne sind wir hierbei Ihr Partner.